Sammlung Grässlin

Kai Althoff Cosima von Bonin Jan Timme & Werke aus der Sammlung

Wenn der Bollenhut in St. Georgen auftaucht, dann ist die Familie Grässlin wieder da! Der KUNSTRAUM GRÄSSLIN präsentiert in St. Georgen die neue Ausstellung gemeinsam mit den Neuinstallationen in den RÄUMEN FÜR KUNST. 

Aus diesem Anlass lädt die Familie zur Eröffnung am 30. Juni in den Schwarzwald ein. Gezeigt werden unter anderem Arbeiten von Kai Althoff, Cosima von Bonin und Jan Timme. Nach der erfolgreichen Eröffnung des Neubaus im letzten Jahr und der ersten Ausstellung zeigt die Familie eine weitere Auswahl aus ihrem Bestand im KUNSTRAUM GRÄSSLIN. Auch in diesem Jahr wird die kleine, beschauliche Stadt in einen lebendigen Kunstort verwandelt. In den RÄUMEN FÜR KUNST werden 20 neue Installationen gezeigt, die über den gesamten Stadtraum verteilt sind – in Schaufenstern, in Geschäften und leerstehenden Gebäuden, so dass die Kunst nicht nur in das örtliche Bild integriert, sondern die Stadt in eine besondere Atmosphäre eingehüllt wird.


Im Bereich der Gegenwartskunst gehört die Familie Grässlin heute zu den ambitionierten Sammlern, die sich durch den direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern der eigenen Generation und ihren Werken auszeichnen. Im Gegensatz zu anderen Privatsammlungen kann man die Sammlung Grässlin als eine Art Kollektiv sehen, an dem die fünf Familienmitglieder – Anna, Bärbel, Thomas, Sabine und Karola Grässlin – beteiligt sind und in dem sich die unterschiedlichen Positionen der Beteiligten widerspiegeln. Die Wurzeln der Sammlung liegen in den 1970er Jahren, als die Eltern Dieter und Anna Grässlin begannen, Werke des deutschen Informel zusammenzutragen. Dass es sich hierbei um Namen handelt, die heute klassische kunsthistorische Werte verkörpern, spricht für den Mut und die Weitsicht des Ehepaares. Ihre Kinder Bärbel, Thomas, Sabine und Karola begannen ab 1981, Künstlerpositionen der 1980er Jahre zu sammeln. Ihr Augenmerk richtete sich erneut auf die Kunst der unmittelbaren Gegenwart, worin sich auch der Glaube an die Kräfte dieser Kunst äußerte, gleichzeitig aber auch das Bedürfnis, sich mit dem Neuen auseinander zu setzen. Ein riskantes Unterfangen, denn die Kunst der 1980er Jahre, für die sie sich entschieden, war keineswegs gefällig und bei weitem nicht unumstritten.


Bei der Eröffnung des KUNSTRAUMS GRÄSSLIN im Jahr 2006 wurden Arbeiten von allen in der Sammlung vertretenen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Das Hauptaugenmerk der diesjährigen Ausstellung liegt neben Positionen der 1980er Jahre wie Günther Förg, Martin Kippenberger, Meuser, Reinhard Mucha, Markus Oehlen, Franz West, Christopher Williams und Heimo Zobernig auf einer jüngeren Generation von Künstlern, die seit Anfang der 1990er Jahre Eingang in die Sammlung finden, u. a. Kai Althoff, Michael Beutler, Cosima von Bonin, Mark Dion, Manuel Ocampo, Tobias Rehberger und Jan Timme, die sich mit konzeptuellen Fragen und Fragen der Ortsbezogenheit auseinandersetzen.


Das Konzept der Sammlungspräsentation setzt auf eine Vernetzung mit der lokalen Stadtstruktur – der Neubau KUNSTRAUM GRÄSSLIN wird begleitet von dem bereits seit 1995 bestehenden Projekt RÄUME FÜR KUNST, das leerstehende Ladenlokale und ehemalige Einzelhandelsgeschäfte als Ausstellungsorte nutzt. Der Museumsbesuch wird so zum Stadtspaziergang. 

Der KUNSTRAUM GRÄSSLIN, das Lager und das Restaurant „Kippys“ wurden von dem Kölner Architekten Lukas Baumewerd entworfen. Drei autonome Baukörper fügen sich zu einem Ensemble zusammen. Jedem Kubus ist eine klare Funktion zugeschrieben (Ausstellung, Kommunikation / Gastronomie, Kunstlager). In regelmäßigen Abständen sollen im Ausstellungsraum wie in den externen RÄUMEN FÜR KUNST künstlerische Positionen aus dem Sammlungsbestand präsentiert werden.


Der KUNSTRAUM GRÄSSLIN befindet sich im Ortskern eines typischen Schwarzwälder Industriestädtchens. Der große Vorplatz mit Gastronomie sowie die offene Schaufensterfront, die die Situation der RÄUME FÜR KUNST im Ort widerspiegelt, dient als Willkommensgruß an die Bürger sowie an die an- und durchreisenden Touristen und Kunstinteressierten. Mit der bekannten herzlichen, offenen Art der Familie und der beeindruckenden Sammlung werden die Besucher aus der Kunstwelt und die Einwohner aus St. Georgen willkommen geheißen.

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